Die anhaltenden Regenfälle der letzten Tage und vereinzelte schwere Unwetter haben in der Nacht von Montag auf Dienstag die Mitglieder des CISGM auf Trapp gehalten. Nicht weniger als 11 Einsätze mussten die Mitglieder des CISGM zwischen 22.13 Uhr und 4.30 Uhr abarbeiten.
Die erste Alarmierung erfolgte um 22.13 Uhr durch die Notrufzentrale für den Bereitschaftsdienst des CISGM. In der Rue du Stade in Grevenmacher war der Keller eines Einfamilienwohnhauses dabei, voll zu laufen. Bei Ankunft war der gesamte Keller rund 15cm unter Wasser, das Wasser drang dabei kontinuierlich von Außen über die Kellerfenster ein. Mittels zwei Tauchpumpen wurde über fast drei Stunden lang erfolgreich gegen die Wassermassen gekämpft, um zu verhindern dass der Keller voll lief. Noch bevor dieser Einsatz abgeschlossen werden konnte, wurde Seitens der Notrufzentrale um 22.46 Uhr Generalalarm Unwetterlage für das CISGM ausgelöst.
Die nachrückenden Kräfte, die sich zum Gerätehaus in Mertert begaben mussten auch nicht lange auf ihren ersten Einsatz warten, denn wie sich schnell heraus stellen musste, war auch das Gerätehaus dort zwischen dem Alarm um 22.13 Uhr und dem Generalalarm überschwemmt worden. Vor- und Hinterhof sowie die beiden Fahrzeughallen der Sauvetageabteilung waren zu diesem Zeitpunkt bereits überflutet. Stellenweise waren im Hof die Wassermassen über einen halben Meter tief gestaut. Sofort wurden in den eigenen Gebäulichkeiten erste Sicherungsmaßnahmen getroffen und vor allem die Fahrzeuge aus den Hallen gefahren. Nach den ersten Maßnahmen folgten auch rasch die nächsten Einsätze, so dass man sich im Gerätehaus in Mertert schnell organisieren musste. Zu diesen Maßnahmen zählte vorrangig die Inbetriebnahme der Einsatzzentrale durch zwei Mann und die Besetzung der einsatztaktischen Fahrzeuge in Mindestbesatzung. Somit konnte das HLF 2-1, das LF 2-1 und der GW 2-1 im Turnus zu den Einsatzlagen beordert werden, während ein Teil der Mannschaft damit beschäftigt war, die Situation im eigenen Gerätehaus in den Griff zu bekommen.
Für etwas mehr Aufregung sorgte ein Einsatz um 23.20 Uhr auf der Autobahnauffahrt Mertert in Fahrtrichtung Luxemburg. Unter der Unterführung der Autobahn hatten sich dermaßen viele Wassermassen, die von den anliegenden Feldern und Wiesen auf die Autobahn gelangten, gestaut, so dass sowohl die Auffahrt als auch die Abfahrt überflutet wurden. Der Fahrer eines Geländewagens unterschätzte dabei die Tiefe der Wassermassen und blieb inmitten der überschwemmten Straße mit seinem Wagen liegen. Beide Insassen konnten sich dabei aufs Dach des Geländewagens in Sicherheit bringen und verblieben dort bis zur Ankunft der Rettungskräfte. Zwei Rettungstaucher des GIS Sauvetage Aquatique konnten die beiden Personen, welche unverletzt waren, aus ihrer misslichen Lage befreien. Im Anschluss musste die Autobahnauffahrt komplett für den Verkehr gesperrt werden.
Einen weiteren, sehr langwierigen Einsatz hatten die Einsatzkräfte um 23.30 Uhr in der Route de Manternach in Mertert. Durch die starken Regenfälle der letzten Tage, war ein sonst nur wenig ergiebiges Bachlauf entlang der Cité Aalmauer zu einem reißenden Fluss angeschwollen. Der sonst kleine Bachlauf konnte die nachfliessenden Wassermassen nicht mehr halten, weswegen diese entlang der Cité Aalmauer auf die Kreuzung mit der Route de Manternach flossen und dort für eine größere Überschwemmung sorgten. Diese Wassermassen wurden alsdann über die Route de Wasserbillig in den Kreisverkehr geleitet und waren auch an den massiven Überschwemmungen am Gerätehaus in der Rue du Parc schuld. Ein direkt in der Schneise der Wassermassen stehendes Einfamilienwohnhaus wurde dabei von diesen erfasst und der Keller lief mit Schlamm und Wasser voll. Um die ständig nachfliessenden Wassermassen etwas einzudämen und vom Wohnhaus abzuleiten wurde zuerst eine Wand mit Sandsäcken errichtet. Im Anschluss konnte der recht große Keller dann abgepumpt werden. In der gleichen Zeit säuberten Mitarbeiter der Strassenbauverwaltung aus Grevenmacher die Route de Manternach und leerten die Abflussrohre. Die Arbeiten an der Kreuzung Route de Manternach zogen sich bis rund 4.30 Uhr hin.
Weitere Einsätze gab es wegen ähnlicher Vorfälle um 00.09 Uhr in der Rue Syr in Grevenmacher, um 00.12 Uhr in der Rue de l'Eglise in Grevenmacher, um 00.12 Uhr in der Cité Aalmauer in Mertert und um 00.12 Uhr in der Rue de Wecker in Grevenmacher. Bei all diesen Einsätzen war Wasser in die Kellerräume oder in Wohnungen eingedrungen, die Situation hatte sich jedoch bei Ankunft der Rettungskräfte geklärt respektive das Wasser war bereits von selbst wieder abgeflossen, so dass es hier nur bei einer Kontrolle blieb.
Bereits am frühen Abend hatte die Gemeinde Mertert die Einwohner darüber informiert, dass es im Bereich der Spatz in Wasserbillig zu Überschwemmung kommen werde. Auf Nachfrage des Bürgermeisters der Gemeinde Mertert wurde deswegen um 23.26 Uhr eine Kontrolle der Esplanade de la Moselle und des Bereichs um die Spatz und die Rue de la Sûre durch Mitglieder des CISGM getätigt. Hier ging es vorrangig zu klären, ob keine Fahrzeuge mehr im Risikobereich stehen geblieben waren. Die Kontrolle konnte jedoch schnell positiv abgeschlossen werden, alle Einwohner hatten ihre Fahrzeuge aus dem Bereich geräumt.
Einen weiteren vollgelaufenen Keller in einem Mehrfamilienwohnhaus wurde um 01.08 Uhr in der Rue Pierre d'Osbourg in Grevenmacher gemeldet. Hier hatten sich Wassermassen über eine Fensterluke in einem Kellerraum gestaut und konnten nicht abfließen. Mittels eines Permanentsaugers konnte der Keller weitestgehend von den Wassermassen befreit werden. Nach einer Stunde konnte der Einsatz hier abgeschlossen werden.
Einen letzten Einsatz für diese Nacht mussten die Einsatzkräfte dann noch um 2.00 Uhr am Moselquai in Mertert erledigen. Aufmerksame Nachbarn hatten bemerkt, dass die Fluten der Mosel rasch gestiegen waren und dass sich nun ein dort stationierter Personenwagen inmitten der Fluten befand. Nach einer Kontrolle des Fahrzeuges auf Insassen, welche negativ verlief, wurde zusammen mit einer Streife der Police Grand-Ducale des Kommissariats aus Grevenmacher der Fahrzeughalter in Kenntnis gesetzt, welcher sich unmittelbar vor Ort präsentierte. Ein Rettungstaucher des GIS Sauvetage Aquatique konnte dann den Wagen aus den Fluten fahren, bevor dieser komplett erfasst wurde. Im Anschluss an diese Sicherungsarbeiten wurde die Tiefgarage eines am Moselquai befindlichen Mehrfamilienwohnhauses geräumt und drei Personenwagen aus dieser evakuiert. Diese Massnahme erfolgte vorrangig präventiv aus Sicht der weiter steigenden Pegelstände der Mosel.
Während die Dienstmannschaften mit der Abwicklung der Einsätzen beschäftigt waren, waren andere Mitglieder mit den Säuberungs- und Instandsetzungsarbeiten im Gerätehaus voll eingebunden. Hier halfen während dieser Zeit auch Freunde und Partner der Mitglieder zeitweise aus, um das Gerätehaus wenigstens wieder funktionell zu bekommen. Der komplette Eingangsbereich, der Liftschacht, unser Jugendraum, die Toilettenanlagen, diverse Räume sowie die Dusch- und Umkleideräume und die Atemschutzwerkstatt wurden teilweise 10 cm hoch überschwemmt. Auch die Fahrzeughallen, das Materiallager und die Werkstatt wurden überflutet und mit Schlamm verunreinigt. Vor- und Hinterhof waren im Anschluss teilweise Zentimeterhoch mit Schlamm bedeckt. Alles in allem konnten bei Abschluss der Einsätze alle Räumlichkeiten in einem halbwegs sauberen und funktionellen Zustand wieder betreten werden.
Zwischen 22.13 Uhr und 4.30 Uhr war das CISGM mit 28 Mann mit HLF 2-1, LF 2-1, GW 2-1, MZF 1-1, MZF 2-1, KdoW1, DIW1, DIW2 und MTW1 im Einsatz. Während der Dauer der Einsätze blieben auch drei Mitglieder des GIS Sauvetage Aquatique im CISGM auf Standby und halfen bei Einsätzen mit aus.